Die erste Woche des jährlichen Schüleraustauschs startete am 16.4.2025 am Bahnhof in Riesa, von wo aus wir unsere 33-stündige Anreise nach Quingyang begannen. Von Berlin ging es dann mit dem Flugzeug nach Beijing, dort ging unser Anschlussflug nach Shanghai und nach weiteren sieben Stunden mit dem Bus von Shanghai nach Quingyang lernten wir unsere Gastfamilien an einem warmen Frühlingsabend kennen. Unsere Gastfamilien begegneten uns allen mit größtmöglicher Gastfreundschaft und nahmen uns für 7 Tage in den Familienalltag auf. Was uns dabei vor allem aufgefallen ist, ist die Herzlichkeit und die ausnahmslose Toleranz, mit der uns die Gastfamilien und generell die Menschen in China entgegengekommen sind.
Highlights der ersten Woche waren neben den unzähligen interessanten Gesprächen und Bekanntschaften die Besichtigung des Nationalparks Baishanzu, wo wir gemeinsam mit unseren Gastschüler*innen durch eine malerische Landschaft wanderten und dabei Wasserfälle und traditionelle Architektur bestaunten. Ebenfalls ausschlaggebend war der Töpferkurs an einer benachbarten Mittelschule, wo wir über die traditionelle Kunst des Töpfers in der Provinz Quingyang gelernt haben und dann selbst noch etwas ausprobieren durften. Töpfern war allerdings nicht die einzige Kunstform, die uns vorgestellt wurde, so lernten wir ebenfalls den traditionellen Drachentanz, nahmen an einem Scherenschnittkurs in der Highschool teil und lernten von einem Musiklehrer etwas über die traditionellen Instrumente und Musikformen in China kennen. In Quingyang lernten wir aber nicht nur Kunst und Natur kennen, sondern besuchten auch viele Museen, welche sich mit der lokalen Geschichte beschäftigen. Unser Favorit war dabei das Pilz Museum, wo wir über die Geschichte des Pilzanbaus in Quingyang informiert wurden. An unserem letzten Tag in Quingyang bekamen wir von einem Kostümverleih traditionelle Kleider verliehen, mit welchen wir an einem Kurs zur chinesischen Etikette, Konfuzius Verehrung und der klassischen drei Zeichen Literatur teilnahmen.
Am Donnerstagmorgen hieß es dann Abschied nehmen und wir fuhren mit dem Bus wieder 7 Stunden zurück nach Shanghai. Dort angekommen besichtigten wir die Altstadt, die ehemalige französische Konzession, den Yu-Garten und hatten sogar genug Zeit für einen Bummel auf der Nanjing-Road. Am Abend durften wir uns die leuchtende Skyline von Shanghai auf dem Wasser anschauen. Nach zwei erlebnisreichen Tagen in Shanghai machten wir uns mit dem Nachtzug auf nach Xi’an. Die Highlights in Xi’an waren die Besichtigung der Terrakotta-Armee und das Tandemfahren auf der Stadtmauer von Xi’an. Ein weiterer Shoppingstopp in Xi’an war die muslimische Imbissstraße, bei der wir uns viele Souvenirs und Andenken für zuhause kauften. Die letzten drei Tage unserer Reise verbrachten wir in Peking. Hier stand ein Besuch der Chinesischen Mauer und des Olympiastadions auf dem Programm. Zudem besichtigten wir die verbotene Stadt, den Platz des Himmlischen Friedens und den Sommerpalast, welchen wir während einer Bootsfahrt betrachten konnten. Am 30.04.25 war unsere Zeit in China schon vorbei und wir begannen unsere Rückreise. Unser Flugzeug startete 3 Uhr nachts und nach 10 Stunden landeten wir wieder sicher und mit dem Kopf und dem Herzen voller neuer Erfahrungen und Bekanntschaften in Deutschland. Wir haben in Quingyang und auf der Rundreise viel kennengelernt, gesehen und ausprobiert, jedoch denke ich, dass uns die Gastfreundschaft und Herzlichkeit am meisten in Erinnerung bleiben wird und dass wir den eigentlichen Sinn des Austausches erleben durften, denn wir alle haben Freundschaften geschlossen, die über Ländergrenzen und Sprachbarrieren hinweg bestehen.



